Posaunenchor 1950 Bracht
Posaunenchor      1950    Bracht

Chronik des Posaunenchores Bracht - Teil II

Die schweren, im Nachhinein aber schönen Anfangsjahre schweißten die Bläser und später auch Bläserinnen zu einer lebendigen Gemeinschaft zusammen. Man feierte frohe Feste und Familienabende und legte auch öfter mit Hand an, wenn ein Mitglied krank geworden oder in Not geraten war. In dieser Zeit entstand auch der bis heute fortgeführte Brauch, runde Geburtstage (30, 40, 50 Jahre etc.) gemeinsam zu feiern. Dem konnte sich jedes Mitglied anschließen. Höhepunkt dieser Feste war dann immer die humorvoll vorgetragene Laudatio von „Vergnügungswart” Heinrich Knöppel.

 

Dank unermüdlicher Aufbauarbeit, vor allem durch Chorleiter Karl Aillaud, traten stetig neue Mitglieder dem Chor bei und schon nach wenigen Jahren war die Gemeindearbeit ohne den Posaunenchor nicht mehr denkbar. Besondere Anlässe waren und sind Weihnachten, Ostern, Konfirmation, Pfingsten, Erntedank, Reformation, Volkstrauertag und Totensonntag. Außerdem ließen sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger mit einem Ständchen erfreuen. Es entstanden
„Tage des Liedes”, gemeinsam mit dem Männergesangverein Bracht, Wandertage im Herbst und Bratpartien auf dem idyllischen Brachter Grillplatz. Für die Angehörigen wurden Familienabende u.a. mit Diavorträgen oder Verlosungen organisiert, wobei es einmal der Zufall wollte, daß der größte Landwirt des Dorfes den Hauptgewinn, ein von Heinrich Funk (seit 1958 Ehrenvorsitzender des Chores) gestiftetes lebendes Ferkel, gewann. Durch den Besuch der Kreisposaunenfeste wurde man auch überörtlich bekannt und es entstanden Bläserfreundschaften mit vielen nachbarlichen Vereinen, die auch heute noch gepflegt werden. Zu nennen sind hier die Chöre Dodenhausen, Erksdorf, Gemünden, Goßfelden (Lahnfels), Hatzbach, Langenstein, Oberrosphe, Reddehausen, Rosenthal, Schönstadt und Schwabendorf. So ist z.B. dem Protokoll zur Jahreshauptversammlung 1968 zu entnehmen, daß man dem Erksdorfer Chor 100 DM für die Reparatur einer Tuba spendete, die bei einem Verkehrsunfall eines dortigen Bläsers stark beschädigt worden war.

 

Gern gestaltete man über Jahrzehnte hinweg auch die Jahresfeste des Elisabethenhofes in Marburg und hatte Auftritte auf dem Schloßhof, bei Krankenbesuchen im Klinikum und Sanatorium Sonnenblick, am Diakonissenhaus Hebron und Kloster Haina.

 

Besonders tatkräftig unterstützten die Mitglieder Anfang der sechziger Jahre den Abriß der traditionellen Gemeindesaalbaracke und den Neubau des Martin-Luther-Hauses, der von Pfarrer Erich Müller und der damaligen Gemeindeschwester Hilde Agazzani unermüdlich vorangetrieben wurde. Hier fanden die Bläserinnen und Bläser ihr neues Domizil für die freitäglichen Übungsabende. Als Dank an die Kirchengemeinde übernahm man im Sommer 1982 dafür über mehrere Wochen hinweg die musikalische Umrahmung der Gottesdienste, als nämlich die Orgel der Brachter Kirche restauriert wurde.

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